Unterwegs in Kroatien

 

Genau 3 Wochen waren wir in Kroatien unterwegs. Unsere Reise führte uns von Istrien im Norden bis zur Grenze nach Montenegro im Süden. Kroatien ist sehr vielfältig und hat uns sehr gut gefallen. Seht selbst:

   
Wir beginnen unsere Erkundung Istriens, der größten Halbinsel der Adria, mit einem Rundgang durch Umag und versorgen an einem Geldautomaten mit dem hiesigen Zahlungsmittel, der Kroatischen Kuna. Auch in Novigrad unternehmen wir einen Spaziergang durch den Ort und essen ein leckeres Eis.
   
Unsere nächste Station ist Poreč, wo wir uns recht lange aufhalten. Die Altstadt von Poreč erstreckt sich auf einer Halbinsel und wird von malerischen Gassen durchzogen. Der Stolz der Stadt ist die Euphrasius-Basilika aus dem 6. Jh., die 1997 von der UNESCO als Weltkulturerbe  eingestuft wurde. Nach dem Rundgang stärken wir uns in einem Restaurant auf dem zentralen Platz Trg Slobode mit Wiener Schnitzel bzw. Grillteller. Da das Ganze als Menü ausgelegt ist, bekommen wir zusätzlich eine Vorsuppe, einen Salat und eine Nachspeise.
   
   
Auf der weiteren Fahrt nach Rovinj müssen wir weit ins Landesinnere ausweichen, um den Limskikanal, einen 12 km langen Meeresarm zu umfahren. In Rovinj finden wir einen Platz auf dem Campingplatz Porton Biondi.. Wir machen zunächst eine „Verdauungspause“, die Geli zum Lesen der Süddeutschen Zeitung nutzt, die sie in Poreč gekauft hat. Ich bastele in der Zeit ein wenig an den Kabeln für den Stromanschluss des Roadrunners herum. Im schönen Licht des frühen Abends machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Auch Rovinj ragt auf einer Halbinsel ins Meer hinaus und hat sich die alten Treppengassen seit Jahrhunderten bewahrt. Wir steigen durch die Gassen zur Basilika Sv. Eufemija hinauf, die buchstäblich über der Stadt thront. Mit dem letzten Licht der untergehenden Sonne erreichen wir wieder den Campingplatz und können auf dem Rückweg noch das schöne Licht des Sonnenuntergangs genießen.
   
   
   
Wir fahren weiter nach Pula, der größten Stadt Istriens. Der Campingplatz südlich der Stadt, den wir als Basis nutzen wollen, öffnet leider erst übermorgen. So fahren wir zurück und stellen den Roadrunner an der Marina ab. Unser erstes Ziel und gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt ist das Amphitheater, das aus dem 1. Jh. stammt, also aus der gleichen Zeit wie das römische Kolosseum. Es hat die Form einer 130 m langen und 105 m breiten Ellipse. In den unterirdischen Gängen für Gladiatoren, Tiere und Kulissen befindet sich heute ein Museum über den Weinbau und die Ölbaumzucht im antiken Istrien. Den Schlusspunkt unserer Besichtigung bildet die Kathedrale Mariä Himmelfahrt, einem im 5. Jh. begonnenen und immer wieder erweiterten Bau, der erst 1707 mit der Vollendung des Campanile vollendet wurde.
   
   
   
Auch wenn es sich bei Rabac um einen reinen Touristenort handelt, ist dank seiner Lage in einer malerischen Bucht etwas von dem Charme des ehemaligen Fischerdorfes erhalten geblieben.
   
   
Die Zufahrt zum Fährhafen Brestova führt über Serpentinen mit bis zu 20% Gefälle von der Hauptstraße hinunter an den kleinen Fähranleger. Fast eineinhalb Stunden müssen wir auf die nächste Fähre warten, die uns dann in etwa 30 Minuten nach Porozina auf der Insel Cres bringt. Cres liegt im Nordwesten der Kvarner Bucht, ist rund 66 km lang und mit 407 km² die zweitgrößte Insel Kroatiens. In der Inselhauptstadt Cres tanken wir und freuen uns über die Dieselpreise (1,38 €/l), die fast 0,40 € unter denen von Italien liegen. Ein Abstecher auf einer schmalen und kurvenreichen Nebenstraße bringt zu einem Parkplatz am Rande des kleinen, weitestgehend autofreien Fischerdorfes Valun.
   
Bei 12 Grad ist es in dem offenen Sanitärgebäude beim morgendlichen Duschen recht frisch. Als die Sonne etwas höher steht, wird es dafür sommerlich warm. Wir fahren zunächst nach Veli Lošinj, wo die Straße auf einem Parkplatz endet. Der kleine Ort ist eingezwängt in eine schmale, spitz zulaufende Bucht und wird von einem runden Wehrturm überragt.
   
   

Am Stadtrand von Mali Lošinj ergänzen wir unsere Vorräte und spazieren dann vom Parkplatz in den Ort hinunter. Mit 9.000 Einwohnern ist Mali Lošinj der größte Ort auf den Inseln in den Kvarner Bucht. Wir setzen uns am Hafen in ein Eiscafé und genießen einen riesigen und köstlichen Eisbecher. Im Ort wird viel gebaut, so dass die westliche Hafenseite zurzeit eine einzige Baustelle ist. Wir schlendern auf der östlichen Seite entlang und fahren dann zum Campingplatz zurück.

   
Wir laden unsere Wäsche in eine Waschmaschine und bauen auf unserem Stellplatz Tisch und Stühle auf. Es ist herrlich in der Sonne zu sitzen, zu lesen und die Zeit zu genießen. Während Geli sich um die Wäsche kümmert, gehe ich in die Rezeption und nutze das WLAN-Netz zum Aktualisieren von iPhone, iPad und Homepage, sowie zum Bearbeiten von E-Mails und zur Kontoführung. Wir können heute erstmals auf dieser Tour draußen zu Abend essen. Zum Sonnenuntergang gehen wir auf die andere Seite der Landzunge und machen es uns anschließend im Auto gemütlich. Wir genießen den herrlichen Ausblick von unserem Platz auf das Meer und die Halbinsel Punta Križa, die zur Insel Cres gehört.
   
   
Auch heute begrüßt uns wieder ein sonniger Tag – zunächst zumindest. Je weiter wir gen Norden fahren, umso trüber wird das Wetter. In Orso parken wir vor der Drehbrücke und spazieren durch den malerischen Ort, der von der Marien-Kathedrale überragt wird. Der Clou von Orso sind aber die im ganzen Ort verteilten Bronzestatuen, die musizierende Frauen und Männer darstellen. Kunst und Kultur werden hier groß geschrieben – regelmäßig finden klassische Musikfestspiele statt.
   
   
Über die Drehbrücke verlassen wir Lošinj und sind wieder auf der Insel Cres. Hier besuchen wir die gleichnamige Inselhauptstadt, sind jedoch enttäuscht. Außer einem schönen Wehrturm und das Gebiet um den Mandrać-Hafen, hat der Ort nicht viel zu bieten.
   
Wir fahren weiter zum Fähranleger nach Merag, wo wir über zwei Stunden auf die nächste Fähre zur Insel Krk warten müssen. Wir trinken einen Cappuccino, essen eine Kleinigkeit und spielen einige Runden Angry Birds. Das Wetter hat sich weiter verschlechtert: Hochnebel schirmt die Sonne ab und es weht ein kalter Wind. In einer knappen halben Stunde erreichen wir dann Valbiska auf der Insel Krk. Wir lassen zunächst die anderen Fahrzeuge, die mit uns auf der Fähre waren, passieren und trödeln dann in aller Ruhe hinterher.
   
Unser Ziel ist Krk, die Inselhauptstadt. In einem Supermarkt kaufen wir ein paar Kleinigkeiten ein und unternehmen anschließend einen Bummel durch die sehr schön am Rande einer weiten Bucht liegende Stadt. Eine alte Stadtmauer mit Rundturm, ein Bischofspalast, eine Basilika und zahlreiche schöne Gassen tragen zum malerischen Gesamtbild von Krk bei.
   
   
   
   
Unser nächstes Ziel ist Baška, das am Ende eines breiten Tals mit steilen Flanken im Südteil der Insel liegt. Die Anfahrt gleicht einer Berg- und Talfahrt doch unser Roadrunner meistert die Steigungen ohne Probleme. Ein fast 2 km langer Strand mit herrlichem Blick auf die umgebenden Karstberge macht die Bucht von Baška zu den eindrucksvollsten  der kroatischen Küste. Wir spazieren an der Promenade entlang, schauen den Wellen zu, die die Bora an die Küste peitscht und setzen uns an einer windgeschützten Ecke in die Sonne.
   
In Punat suchen wir uns einen schönen Platz mit Meerblick auf dem Campingplatz und setzen uns zum Lesen in den Windschatten des Autos. Es folgt ein ausgiebiger Spaziergang an der schier endlosen Promenade von Punat, der größten Marina der Adria. Bis es uns zu kühl wird, sitzen wir wieder lesend vor dem Auto.Trotz Bora ist es heute noch ein schöner und sonniger, im Wind allerdings auch recht kühler Tag geworden.
   
   
Die Bora hat sich verzogen und der Tag begrüßt uns mit Sonnenschein und strahlend blauem Himmel. Unser letztes Ziel auf Krk ist Vrbnik, eine kleiner Ort an der Ostküste, der malerisch auf einer Felskuppe thront und den Anspruch erhebt, die schönste Stadt der Insel zu sein. Neben dem schönen Ort ist es auch der lokale Žlahtina-Wein, ein nur hier gekelterter, goldgelber Weißwein. Wir können ihn in einem Geschäft kosten und nehmen zwei Flaschen davon mit.
   
   
Die Mautstationen an der Brücke sind nicht besetzt und so kommen wir ohne Gebühr zurück auf das Festland. Wir folgen der Küstenstraße, die auf den Namen Jadranska magistrala hört, südwärts. Die Straße verläuft direkt an der Küste und bietet immer wieder herrliche Ausblicke auf das Küstengebirge und die Insel Krk. Ein im Womoführer genannter Stellplatz in Senj ist aufgrund einer Baustelle nicht zugänglich. So fahren wir zur über der Stadt thronenden Burg Nehaj, von der aus wir einen schönen Blick auf die Stadt, das Velebitgebirge und die Kvarner Bucht haben.
   
Wir fahren die Küstenstraße ein paar Kilometer zurück und finden in einer kleinen Bucht einen Stellplatz auf einem winzigen Campingplatz. Wir stehen direkt am Wasser und können noch zwei Stunden in der Sonne sitzen und lesen bzw. malen.
   
Wir werden von auf das Autodach fallenden Regentropfen geweckt. Dementsprechend trübe begrüßt uns der Tag, auch wenn es schon nicht mehr regnet als wir aufstehen. In Senj tanken wir noch einmal voll und verlassen wenige Kilometer weiter südlich in Sveti Juraj die Küstenstraße. Auf einer gut zu fahrenden Nebenstraße fahren wir mitten hinein in das Velebitgebirge. Am Straßenrand liegt teilweise noch etwas Schnee und die Temperatur fällt bis auf 6 Grad. Landschaftlich ist die Strecke sehr schön und wir sind froh, nicht die Hauptstrecke über den Vratnik-Pass genommen zu haben. Als wir die Passhöhe des Oltari-Passes erreicht haben, fahren wir kurz in die tief hängende Wolkenschicht hinein. Immer wieder führen schmale Stichstraßen in den Nationalpark Nordvelebit hinein. Aufgrund des trüben Wetters und der schmalen Straßen verzichten wir auf einen Abstecher in den Park. Jetzt wäre ein Roller oder Quad als „Beiboot“ hilfreich. Mit Krasno erreichen wir die einzige größere Ortschaft an dieser Strecke. Wenig später folgen wir der Ausschilderung nach Kuterevo, wo wir uns die privat finanzierte Bärenstation ansehen wollen. Wir werden vom Leiter des Projektes freundlich begrüßt und er teilt uns Maximilian, einen jungen Bremer, der hier ein freiwilliges Europäisches Jahr verbringt, als Führer zu. Von ihm erfahren wir etwas über die Geschichte der zwei jungen und sechs älteren Bären, die hier in den Gehegen ein neues Zuhause gefunden haben. Die Jungtiere sind Waisenkinder, die aufgefunden wurden und in Freiheit keine Überlebenschance gehabt hätten. Die älteren Tiere kommen aus dem Zirkus oder aus zoologischen Gärten, die keinen Platz mehr für sie hatten. Auch diese Tiere wären wohl ohne dieses Projekt nicht mehr am Leben. Zum Fotografieren und Filmen ist die Anlage weniger geeignet, da man keine Chance hat, die Tiere ohne Zäune aufzunehmen. Dennoch ist es tolles Projekt, das wir mit dem Kauf eines kleinen geschnitzten Bären und einer Spende unterstützen (www.baerenfreunde-kuterevo.de).
   
 
   
Die Plitvicer Seen, 16 leuchtend grüne, über eine Strecke von 8 km gestaffelte Seen, bis zu 76 m hohe Wasserfälle und dichte, dschungelartige Wälder ringsum erwarten uns. Seit 1949 Nationalpark, seit 1979 UNESCO-Weltnaturerbe und Kroatiens international bekannteste Sehenswürdigkeit – all das sind die Plitvicer Seen. Sie stehen für ein einzigartiges Naturphänomen im Karst, denn nur durch die Übersättigung des Wassers mit Kalziumkarbonat und der Tatsache, dass das Wasser keinerlei organische Substanzen enthält, kann sich die Rauwacke oder Travertin bilden, eine lebende poröse Gesteinsart, die letztendlich für die Entstehung der Barrieren zwischen den einzelnen Seen verantwortlich ist. Der Prozess der Travertinbildung ist gerade an den Wasserfällen und Kaskaden, also an den Überläufen von einem See in den anderen, besonders stark ausgeprägt. Dabei handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, der unablässig weiterläuft und so das Bild des Parks ständig verändert. Wasserfälle verschwinden und entstehen an anderer Stelle neu und Wasserläufe ändern ihren Verlauf. Dieses Karstphänomen sorgt dafür, dass die Plitvicer Seen ständig in Bewegung sind und ihr Aussehen verändern. Auf einem sehr schön angelegten Weg wandern wir hinunter in das steil eingeschnittene Tal.
   
   
   
   
   
Der flussaufwärts führende Weg passiert den Kaluderovac See und führt auf einem Bohlenpfad unterhalb der Wasserfälle des Gavanovac entlang. Am Ufer der Seen Gavanovac und Milanovac erreichen wir schließlich den Kozjak See, den größten See im Park. Hier besteigen wir ein Elektroboot, das uns zum südlichen Ufer bringt. Von hier aus bringt uns ein Bus zurück in Richtung Eingang 1. Das letzte Stück müssen wir wieder zu Fuß gehen und haben vom Rand des Tales noch einmal schöne Ausblicke auf die tief unter uns liegenden Seen und Wasserfälle. Ich entdecke noch eine kleine Schlange, die sich auf einem Baumstamm sonnt und geduldig fotografieren und filmen lässt. Nach etwas über 4 Stunden sind wir wieder am Auto.
   
   
Am nächsten Tag widmen wir uns dem südlichen Teil des Nationalparks. Nach dem Übersetzen über den Kozjak See gehen wir überwiegend auf Bohlenwegen am See Grandinsko entlang. Ein Aufstieg bringt uns ans Ufer des Galovac Sees. Ein schöner Weg führt uns direkt am Südufer des Sees entlang und bringt uns zu weiteren Wasserfällen. Hier machen wir kehrt, wechseln am See Grandinsko an das Nordufer und kommen zur Anlegestelle zurück. Auf dem Rückweg zum Auto essen wir in einem der Restaurants noch ein Eis, was allerding ziemlich wässerig schmeckt. Nach fünf Stunden sind wir wieder am Auto. Die Plitvicer Seen haben uns sehr gut gefallen, eine derartige Wasserlandschaft haben wir bisher noch nirgendwo gesehen. Als wir schlafen gehen setzt ein Gewitter ein und Regentropfen und Gewittergrollen wiegen uns in einen erholsamen Schlaf.
   
   
   
Regentropfen sind es auch, die uns wieder wecken. Es sieht trübe aus und wir machen uns wenig Hoffnung für unsere Fahrt zurück an die Küste. Wir folgen der Ausschilderung in Richtung Gospić und erklimmen den 980 m hohen Ljubovo Pass. In den kleinen Dörfern abseits der üblichen Touristenströme sind die Folgen des Krieges noch deutlich zu erkennen: Wir sehen zerbombte Häuser, ganze Orte sind verlassen und Kriegsgräber säumen die Straße. Wie froh wir doch sein können, dass uns so etwas bislang erspart geblieben ist und hoffentlich auch bleiben wird!
   
Die Küstenstraße verläuft landschaftlich grandios größtenteils direkt am Wasser. Immer wieder halten wir an und genießen die Aussicht auf die kleinen Buchten entlang der Küste. Leider läuft uns auf der Strecke eine Katze direkt vor das Auto – bremsen oder ausweichen waren nicht möglich und so haben wir das arme Tier erwischt. Geli hat sie im Rückspiegel allerdings noch weiterlaufen sehen.
   
   
Den Campingplatz, den wir uns in Starigrad ausgesucht haben, scheint es so nicht mehr zu geben und wir landen glücklicherweise auf dem Autocamp Plantaža. Wir bekommen einen Stellplatz direkt am Wasser und können von unserer Terrasse den Blick auf die Küste und das Meer genießen. Wir bauen Tisch und Stühle auf und genießen das herrliche Wetter und lesen in der Sonne.
   
   
Als ein paar junge Männer sich in die Fluten stürzen, bekomme ich auch Lust auf ein Bad und tue es ihnen gleich. Jetzt weiß ich auch, warum wir bisher niemanden haben baden sehen – brrrrr ist das kalt. Vom Betreiber des Campingplatzes erfahre ich später, dass das Wasser heute 14 Grad hat – wenn  ich das vorher gewusst hätte, wäre mir das Bad wohl entgangen. Immerhin habe ich jetzt am Karfreitag die Badesaison 2012 eröffnet.
   
Zum krönenden Abschluss gibt es dann auch noch einen wunderschönen Sonnenuntergang. Zu einem Sundowner setzen wir uns noch vors Auto, doch als die Sonne weg ist wird es uns dann doch zu kühl und wir machen es uns im Roadrunner bequem.
   
   
In der Nacht gibt es einen Regenschauer und auch am Morgen haben sich die Wolken nicht verzogen. Trotz des trüben Wetters fahren wir in den Nationalpark Paklenica hinein, der praktisch direkt hinter Starigrad beginnt. Die atemberaubende Schönheit des mystischen Gebirges Velebit erreicht gemäß dem Nationalparkprospekt hier ihren Höhepunkt. Auf einer relativ kleinen Fläche von 95 km² findet man eine Vielfalt an geomorphologischen Phänomenen sowie eine vielfältige Flora und Fauna in einer bezaubernden Landschaft und unberührter Natur. Das Wandern auf dem 150 km langen Wegenetz des Parks ist die einzige Möglichkeit, Paklenica kennenzulernen. So marschieren auch wir vom Parkplatz am Ende der Straße durch die Große Paklenica Schlucht in den Park hinein. Der Weg ist teilweise recht steil und holperig, so dass wir sehr aufpassen müssen, auf den feuchten Steinen nicht auszurutschen. Immer wieder fallen ein paar Regentropfen aber wir werden nicht wirklich nass. Nach einer guten Stunde machen wir kehrt und sind nach zweieinhalb Stunden wieder am Auto.
   
   
   
Auf dem Rückweg sehen wir den Freeclimbern zu, die am Beginn der Schlucht ideale Bedingungen für ihren Sport vorfinden.
   
Wir machen uns auf den Weg zum Zrmanja-Canyon in der Nähe von Obrovac. Von der Straße aus können wir schon einen ersten Blick in die Schlucht des Zrmanja erhaschen. Als wir einen Platz für das Auto gefunden haben, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Rand der Schlucht. Ein Auto mit einer kroatischen Familie hupt und hält an, als wir gerade die Straße verlassen haben. Wir können uns zwar kaum verständigen, verstehen jedoch so viel, dass sie uns warnen wollen: Das Gebiet am Rand der Schlucht ist vermient! Uns rutscht das Herz in die Hose und wir sind dieser Familie unendlich dankbar, dass sie zu unserem Glück gerade vorbei gekommen sind und uns gewarnt haben. Warn- oder Hinweisschilder, die auf die Gefahr aufmerksam machen gibt es hier nämlich nicht. Wie unbedacht wir doch sind und wie allgegenwärtig für die Kroaten die Gefahren des Krieges noch immer sind. Wir bleiben also auf der Straße und werfen einen weiteren Blick in diese schöne Schlucht.
   
Als wir von Obrovac über schmale Nebenstraßen zurück zur Küste fahren, sehen wir zahlreiche zerbombte und verlassene Häuser und spüren sehr deutlich, dass wir hier durch ein ehemaliges Kriegsgebiet fahren. Es ist zwar einerseits interessant auch einmal diese Seite Kroatiens kennenzulernen aber wir bekommen doch ein beklemmendes Gefühl dabei.
   
Als wir in Zadar ankommen regnet es wie aus Eimern und wir beschließen, zunächst eine Runde Angry Birds zu spielen. Als es auch nach einer Stunde immer noch nicht besser geworden ist, legen wir die volle Regenmontur an und machen uns trotz des Wetters auf den Weg. Die Altstadt ist wie ausgestorben, so schlimm haben wir es uns auch am Ostersonntag nicht vorgestellt. Zurück im Auto suchen wir nach einem geöffneten Campingplatz in der Nähe und entscheiden uns für das Camping Village Šimuni auf der Insel Pag. Kurz vor der Brücke, die uns auf die karge Insel Pag bringt, entdecken wir in Miletići an einem Restaurant ein Lamm im offenen Holzkohlegrill. Wir halten und fragen, ob wir ein Stück davon bekommen können. Der Wirt ist sehr freundlich und wir genießen eine leckere Portion Osterlamm mit Bratkartoffeln und Salat.
   
So gestärkt fahren wir die letzten Kilometer bis zu dem kleinen Ort Šimuni. Der Campingplatz ist riesig und liegt sehr schön in einer großen Bucht. Es hat aufgehört zu regnen aber es weht ein sehr kalter Wind und wir bleiben bei nur 8 Grad gleich im Auto, ohne einen Rundgang über den Platz zu unternehmen. Kurz vor Sonnenuntergang bekommen wir dann tatsächlich noch die Sonne zu sehen. Wir gehen an den Strand und machen ein paar Aufnahmen. Der kalte Wind, wohl wieder eine Bora, lässt es viel kälter erscheinen als es ist, aber wir freuen uns trotzdem über diesen schönen Tagesabschluss.
   
   
Vom Festland aus wirkt die ungefähr 60 km lange und zwischen 2 und 10 km breite Insel Pag wie eine Mondlandschaft. Bei näherer Betrachtung wächst hier jedoch doch etwas, was den zahlreichen Schafen als Nahrung dienen kann. Von der Straße aus haben wir einen herrlichen Blick auf das Festland mit den Gipfeln des Velebitgebirges, deren Spitzen in Neuschnee gehüllt sind. Hier hat die Bora offensichtlich Schnee statt Regen im Gepäck gehabt – ein herrlicher Anblick.
   
   
In Novalja ergänzen wir unsere Vorräte und fahren weiter auf die Halbinsel Lun, die den nördlichen Teil der Insel Pag einnimmt. Wir fahren durch von schier endlosen Steinmauern parzellierte Gebiete mit uralten Olivenbäumen. Eine Einbahnstraße bringt uns an die Nordspitze der Insel, die der kleine Ferienort Tovarnele einnimmt. Wir bummeln durch den Ort mit seinem kleinen Hafen und seinen schönen Appartementhäusern.
   
   
Am Ortsrand von Lun machen wir zwischen den alten Olivenbäumen mit ihren dicken, knorrigen Stämmen eine Mittagspause. In Novalja schlendern wir am Hafen entlang und kaufen in einer kleinen Bäckerei ein frisches, festes Mischbrot. An einem Autowaschplatz befreien wir den Roadrunner vom gröbsten Dreck der letzten Tage und fahren zum Fähranleger nach Žigljen. Die Anfahrt ist spektakulär mit herrlichen Ausblicken auf das verschneite Velebit-Massiv. Es kommt gerade eine Fähre und wir sehen beim Ent- und Beladen zu, ehe wir uns wieder auf den Weg machen.
   
   
Bevor wir Pag über die 340 m lange Brücke Paški most wieder verlassen, biegen wir rechts ab und parken am Fuße der Burgruine Most Fortica. Wir werden von dem Hund eines Fischers freudig begrüßt und genießen den Ausblick auf die Landschaft und die Brücke.
   
Unser nächstes Ziel ist Nin, ein kleiner Ort, der auf einer Insel in der Mündungsbucht des Flusses Ričina liegt. Heute ist Nin ein verschlafenes Städtchen, es hat jedoch eine große Geschichte. Mit der vorromanischen Kreuzkirche Sveti Križ steht hier die kleinste Kathedrale der Welt. Der kleine, recht hohe Bau mit den drei Apsiden steht über den Resten von Wohnhäusern aus römischer Zeit und wurde um 800 errichtet.
   
Nach dem kurzen Bummel durch Nin fahren wir noch einmal nach Zadar und bekommen wieder ohne Probleme einen Parkplatz nahe der Altstadt. Wir wiederholen unseren Rundgang von vorgestern, diesmal allerdings bei herrlichem Sonnenschein und einer belebten Altstadt. Wir schlecken ein leckeres Eis und machen dazu auf dem Forum eine kleine Pause. Anschließend besuchen wir die zweigeschossige Rundkirche Sveti Donat, die zusammen mit dem Turm der Kathedrale Sveta Stošija das Forum beherrscht. Im schlichten Inneren mit der 27 m hohen Holzkuppel werde gerade Kruzifixe ausgestellt.
   
   
Auch der faszinierenden Meeresorgel statten wir einen weiteren Besuch ab. Hier hat der kroatische Architekt Nikola Bašić 2005 Wellen und Wind mit seiner „Meeresorgel“ eine Stimme verliehen. Ein Rohrsystem, das auf einer Länge von 70 m in die Steinstufen der Promenade eingelassen wurde, produziert Musik. Lauter oder leiser, je nach Wellengang, sieben Akkorde aus fünf Tönen. Es ist ein tolles Erlebnis auf dieser musizierenden Promenade entlang zu gehen und wir fragen uns, warum andere Küstenstädte dieses System nicht übernommen haben.
   

Siggi und Bernd beginnen jetzt ihre Tour durch Kroatien und wir haben uns am Krka Nationalpark verabredet. Per SMS geben wir die Koordinaten des Campingplatzes durch, auf dem wir uns eingerichtet haben. Als Siggi und Bernd um kurz nach 19:00 Uhr ankommen setzen wir uns gemütlich zusammen und schlemmen in Nudeln und Hackfleischsoße. Nach dem Essen wird geklönt und Pläne für die nächsten Tage geschmiedet.

Nach dem gemeinsamen Frühstück trennen sich unsere Wege erst einmal wieder. Während Siggi und Bernd nach Roški slap in den nördlichen Parkteil fahren, wollen wir uns im südlichen Teil das Gebiet um den großen Wasserfall Skradinski buk ansehen. Smaragdgrün schimmernde Seen, über Kalkterrassen tosendes Wasser, Waldwege und Holzstege über Tümpel, in denen sich kleine Fische tummeln: Der über 100 km² große, 1985 begründete Krka-Nationalpark steht in seiner wilden Schönheit den Plitvicer Seen kaum nach. Da die Shuttlebusse noch nicht fahren, dürfen wir, nachdem wir unsere Eintrittskarten gelöst haben, selbst bis zum Parkplatz am Ende der Straße in den Park hinein fahren. Ein Netz von Bohlenwegen verbindet die vielen kleinen Inseln im Fluss Krka und ermöglicht es dem Besucher praktisch über den Skradinski buk, den längsten Wasserfall der Krka hinwegzuwandern. Immer wieder gibt es kleine Stromschnelle oder Wasserfälle, die zu Fotostopps einladen. Die Hauptfälle lassen sich von einem Aussichtspunkt und von einer Brücke aus in ihrer vollen Schönheit betrachten. Hier stürzt das Wasser über 17 Travertinterrassen 46 m in die Tiefe und bildet ein weites, grün schimmerndes Bassin. Wir essen noch ein Softeis und sind nach zweieinhalb Stunden wieder am Auto.

   
   
   
   
Über Skradin am Prukljan-See, wo wir noch ein frisches Brot kaufen, fahren wir an der Westseite des Nationalparks entlang nach Roški slap. Ein Aussichtspunkt am Rand des Canyons bietet einen schönen Blick auf das Tal des Krka und den Visovacer See. Über eine nur 2,2 m breite Brücke überqueren wir den Fluss und sehen am anderen Ende schon das Auto von Siggi und Bernd und stellen uns dazu. Die beiden sind noch unterwegs und auch wir machen uns auf den schön angelegten Weg, der uns in das sich trichterförmig erweiternde Tal der Krka hinein führt. Zahlreiche kleinere Stromschnellen, die „Halsketten“ genannt werden, reihen sich auf einer Länge von 650 m aneinander. Auf einer Brücke können wir den Fluss überqueren und am anderen Ufer den Rückweg antreten. Als wir an den Autos ankommen sind auch Siggi und Bernd wieder da und nach einer kurzen Pause gehen wir zum Ufer des Visovacer Sees hinunter, wo die Krka den 15 m hohen Hauptwasserfall von Roški slap bildet. Auf dem Rückweg zu den Autos erklärt uns ein Mann vom Sicherheitsdienst, dass wir nicht im Park übernachten dürfen. Ein Mitarbeiter des Nationalparks hat Siggi und Bernd noch eine andere Auskunft gegeben, aber was soll es. So machen wir uns doch noch einmal auf den Weg und fahren an der Ostseite des Parks entlang und erreichen bei Šibenik wieder die Küste. In Primošten haben wir dann Glück, da der direkt am Wasser gelegene Campingplatz Adriatic heute den ersten Tag geöffnet hat. Wir suchen uns zwei benachbarte Stellplätze am Wasser aus und sind sitzen gerade  rechtzeitig zum Sonnenuntergang mit einem Glas Wein auf unseren Campingstühlen am Strand.
   
   
   
   
Der nächste Tag begrüßt uns mit bedecktem Himmel und nach dem Frühstück setzt leichter Nieselregen ein. So beschließen wir, es erst einmal ruhig angehen zu lassen und die Erkundung von Primošten auf den Nachmittag zu verschieben. Zu Fuß machen wir uns auf Weg in den kleinen Ort Primošten, der zu den schönsten Ortschaften Kroatiens gehört. Die Altstadt liegt pittoresk auf einer Landzunge, die ins Meer hineinragt. Der Name Primošten bedeutet „über die Brücke“, denn früher war der Ort nur über eine Brücke zu erreichen. Die dicht aneinander gedrängten Häuser verteilen sich alle um einen kegelförmigen Hügel herum und werden nur vom Turm der Kirche Sveti Juraj überragt.
   
Nach dem gemeinsamen Frühstück trennen sich unsere Wege. Siggi und Bernd wollen aufgrund des Wetters mindestens bis Trogir durchfahren während wir uns auf dem Weg noch Rogoznica und Marina ansehen wollen. Rogoznica liegt auf einer Halbinsel an einer tief eingeschnittenen Bucht. Wir haben Glück und erwischen für unseren Bummel durch den kleinen Hafenort gerade eine Regenpause.
   
In Podorljak dreht sich an einem Restaurant ein Spanferkel über dem Holzkohlefeuer und uns läuft das Wasser im Mund zusammen. Leider ist der Braten erst in einer Stunde fertig und so lange wollen wir nicht warten. In Marina steht ein markanter, wuchtiger Wehrturm am Hafen, den wir uns trotz des Regens ansehen.
   
Auch als wir Trogir erreichen zeigt der Wettergott kein Erbarmen mit uns. Auf einem Parkplatz außerhalb des Ortes machen wir eine Mittagspause. Anschließend geht es hinein in die seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Altstadt von Trogir. Auf einer Insel gelegen, nur durch je eine Brücke mit dem Festland und der Insel Čiovo verbunden, hat sich die historische Altstadt ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt. Am Hauptplatz Trg Ivana Pavla II (Johannes Paul II.) sehen wir uns das Glanzstück der Stadt, die im Lauf von fünf Jahrhunderten (1123-1610) entstandene Laurentiuskathedrale (Sveti Lovro) an. Ziellos bummeln wir durch die schmalen Gassen und landen schließlich am anderen Ende der Altstadt, wo der Rundturm Sveti Marko und die spätmittelalterliche Festung Kamerlengo zu bewundern sind. Am Kai entlang erreichen wir Sveti Dominik, die Kirche des Dominikanerklosters aus dem 14. Jh.
   
   
Die Altstadt von Split hat sich innerhalb der Mauern eines römischen Kaiserpalastes entwickelt. Der Kaiser Diokletian ließ in den Jahren 295-305 nach Christus eine wahrhaft gigantische Festung erbauen. Seine Ruinen sind Teil des Alltags in einer lebendigen und geschäftigen Stadt, deren Zentrum seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Vom Markt, auf dem auch am heutigen Sonntag Betrieb herrscht, betreten wir die Altstadt durch das große, schmucklose Osttor – Porta Argentea. Nach wenigen Schritten haben wir das Herzstück von Split erreicht, die Kathedrale Sveti Duje und das Peristyl, einen von Säulengängen eingerahmten Hof. Durch die Porta Aurea verlassen wir kurz die Altstadt und sehen uns die überlebensgroße Statue von Bischof Grgur Ninski an, dem wir schon in Nin begegnet sind. Ein Bummel durch die schmalen Gassen bringt uns zum Narodni Trg, dem Hauptplatz der Neustadt, an dem der Kommunalpalst (Rathaus) steht. Wir essen ein köstliches Eis, werfen einen Blick auf das Kroatische Nationaltheater, kaufen auf dem Fischmarkt frische Sardinen für das Abendessen und in einer Bäckerei etwas Kuchen für Zwischendurch. Vom Platz der Republik, der auf drei Seiten von venezianischen Gebäuden eingefasst ist, machen wir uns auf den Rückweg.
   
   
Unser nächstes Ziel ist das ehemalige Piratennest Omiš, das sehr pittoresk an der Mündung der Cetina liegt. Die Berge, durch die sich die Cetina eine Schlucht gegraben hat, reichen hier fast bis ans Meer.
   
   
Wir erreichen die Makarska Riviera, einen 60 km langen, wunderschönen Küstenstreifen am Fuße des steil aufragenden Biokove-Gebirges, dessen Gipfel sich heute in den Wolken verstecken. Kurz vor Drvenik stehen an einer Baustellenampel auf einmal Siggi und Bernd vor uns.
   
Aussichtspunkte bieten herrliche Blicke auf das weite Neretva-Delta, an dessen Nordende Ploče liegt. Leider gibt es keine Campingmöglichkeit und auch keine Gelegenheit zum freien Übernachten. Für ein paar Kilometer verlassen wir Kroatien und fahren durch Bosnien und Herzegowina, das hier rund um die Hafenstadt Neum ein Stück der Adriaküste für sich beansprucht.
   
Zurück in Kroatien fahren wir zwei an der Straße ausgeschilderte Autocamps an, die sich dann allerdings als geschlossen herausstellen. So beschließen wir bis nach Dubrovnik weiter zu fahren. Einen letzten Stopp machen wir noch vor der Brücke, die zum Fährhafen von Dubrovnik führt. Ein Parkplatz bietet einen schönen Blick auf die Brücke und den Hafen. Ein paar Kilometer südlich der Stadt finden wir schließlich auf dem Autocamp Kate in Mlini einen Platz für die Nacht. Siggi und Bernd haben ebenfalls nicht die Fähre genommen sondern sind auf die Halbinsel Pelješac gefahren. Damit haben sich unsere Reisewege jetzt endgültig getrennt. Die gebratenen Sardinen schmecken vorzüglich und entschädigen etwas für den sehr langen Tag.
   
   
Da sich das Wetter nicht bessern will, machen wir uns in voller Regenverkleidung mit dem Bus auf den Weg in die Altstadt von Dubrovnik. Auf einer ansteigenden Felsspitze gelegen, von drei Seiten vom Meer umspült und von mittelalterlichen Mauern fest umschlossen: Die Altstadt von Dubrovnik präsentiert sich wie eine riesige, nach außen hin abgeschirmte Schatztruhe. Am Nikolaustag 1991 musste die Welt zusehen, wie montenegrinische Soldaten die 1979 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommene Altstadt beschossen und 70 Prozent der einzigartigen Bausubstanz beschädigten. Davon ist heute zum Glück nichts mehr zu sehen, die Kriegsschäden wurden schnell behoben. Der Bus bringt uns direkt zum Pile-Tor, dem Haupttor der Stadt. Aufgrund des Wetters verzichten wir auf einen Spaziergang auf der rund 2 km langen Stadtmauer und nehmen stattdessen die Hauptstraße Stradun. Wir sind froh, dass einige Geschäfte ihre Markisen ausgefahren haben, die uns Schutz vor den Regenmassen bieten. Wir sehen uns die Erlöserkirche an erreichen am anderen Ende der Stradun das Osttor mit der Glockenloggia und dem Uhrturm und der Blasiuskirche (Sveti Vlaho). Wir steigen zur Jesuitenkirche (Sveti Ignacije) hinauf und folgen dann doch ein Stück der alten Stadtmauer bis zum Hafen. Im Restaurant Peskarija schlemmen wir mit sehr leckeren Pizzen und Wein. Nach ungefähr drei Stunden sitzen wir wieder im Bus, der uns zurück zum Campingplatz bringt.
   
   
   
Von einem Aussichtspunkt an der Küstenstraße werfen wir trotz des trüben Wetters einen letzten Blick auf die Altstadt von Dubrovnik. Auf unserer Fahrt zur Grenze nach Montenegro werden die Straße und das Wetter immer schlechter. Die Scheibenwischer arbeiten im Schnellgang und die Straße ähnelt stellenweise einem Bach, da so viel Wasser auf der Fahrbahn steht. Bei diesen Bedingungen strengt das Fahren richtig an. Im Vergleich zu dem Tourenradler, den wir hier überholen, geht es uns allerdings immer noch super. An der Grenze werden nicht nur unsere Ausweise sondern erstmals auch unsere grüne Versicherungskarte verlangt. In Montenegro ist der Euro offizielles Zahlungsmittel wir sind also wieder im €-Land.
   
Wir haben Montenegro und Albanien durchquert, wobei besonders letzteres eine Geschichte für sich ist - doch dazu später mehr. Mittlerweile sind wir in Griechenland einem der Hauptziele unserer Reise. Davon könnt Ihr dann im nächsten Bericht etwas Sehen und Lesen. Auf dieser Reise haben wir bis jetzt ungefähr 6.500 km zurückgelegt und bis auf einen kleinen Kratzer in Albanien ist alles gut gegangen, was hoffentlich auch so bleiben wird!
   
   

An dieser Stelle möchten wir wieder allen danken, die uns auf diesem Wege begleiten und an unseren Erlebnissen teilhaben.

Euch geht es hoffentlich allen gut, meldet Euch doch mal!

Für uns wünschen wir uns jetzt: Sommer, Sonne, Strand und Meer!

 

Eure Geli & Gunter