Unterwegs in Ligurien und in der Toskana

 

Nach einem schönen Wochenende bei Petra und Achim in Veitshöchheim fahren wir nach Bad Windsheim, wo wir die alten Knochen in der Therme aufwärmen wollen. Den Tipp haben wir von Gelis Vater bekommen und wollen es endlich auch einmal ausprobieren. Die Therme ist auch sehr schön, wir nutzen die verschieden salzhaltigen Becken und die Dampfbäder. Mit der Entspannung ist es dann leider vorbei, als unsere Heizung im Auto nicht funktioniert. Wir waren in Kiel extra noch in der Werkstatt, was offensichtlich nichts gebracht hat. Es beginnt ein Telefonmarathon mit Webasto und verschiedenen Boschdiensten in der Region. Dank der Hilfe des Kundendienstes von Webasto bekommen wir eine Werkstatt in Nürnberg vermittelt und ein entsprechendes Ersatzteil wird auch dort hin geliefert. Abends auf einem Campingplatz in Nürnberg müssen wir dann feststellen, dass der Frischwasseranschluss der Heizung offensichtlich nicht richtig angeschlossen ist. Die Wasserpumpe läuft und läuft und das Wasser sprudelt aus der Heizung. Also am nächsten Tag noch einmal zurück in die Werkstatt und dann kann es endlich so richtig los gehen.

   
Die A96 bringt uns nach Lindau an den Bodensee. Auf der Bundesstraße 202 fahren wir am Ufer des Bodensees durch Österreich und nehmen in der Schweiz die Autobahn 13 in Richtung Italien. In Zillis bekommen wir auf dem noch tief verschneiten Stellplatz am Restaurant Rania einen Platz in einer „Schneebucht“. Der Wirt des Restaurants, ein Deutscher, ist uns beim Aufstellen und mit dem Stromanschluss behilflich. In der Gaststube trinken wir noch etwas und klönen, ehe wir uns in den Roadrunner, der jetzt wieder voll funktionsfähig ist, zurückziehen. Auf einer Höhe von 885 m wird es in der Nacht mit Null Grad noch recht kalt.
   
Durch den San Bernadino Tunnel kommen wir auf die Südseite der Alpen. Wir verlassen bei Bellinzona die Autobahn und fahren an den Lago Maggiore. In Ascona machen wir eine Pause, spazieren durch den schönen Ort und genießen den herrlichen Blick auf den Lago Maggiore.
   
Bei Gravellona erreichen wir die Autobahn 26, der wir bis ans Mittelmeer folgen. Dort geht es auf der Autobahn 10 entlang der Küste westwärts. Die Temperatur steigt im Binnenland bis auf 20 Grad an und fällt an der Küste wieder auf 15 Grad ab. Für die die gesamte Strecke auf den italienischen Autobahnen müssen wir 24,40 € Maut bezahlen. Um 17:00 Uhr kommen wir auf dem Oasi Park in Diano Marina an und werden von Geli´s Vater am Eingang des Stellplatzes empfangen. Heidi und Ingo haben uns einen Platz reserviert und wir richten uns ein.
   
Zusammen mit Geli´s Vater fahren wir mit dem Bus von Diano Marina nach San Remo, der Hauptstadt der Blumenriviera. Vor 44 Jahren hat Geli hier mit ihren Eltern Urlaub gemacht. Für die gut einstündige Busfahrt entlang der Küste müssen wir pro Person 1,50 € bezahlen. Die Straße verläuft direkt am Meer und wir kommen durch zahlreiche kleine Ortschaften wie Imperia, Santo Stefano al Mare, Riva Ligure und Arma di Taggia. Am zentralen Busbahnhof in San Remo steigen wir aus und beginnen unseren Bummel durch die verwinkelte Altstadt, die wegen ihrer Form auf einem länglichen auch La Pigna (Pinienzapfen) genannt wird. Die Altstadt ist sehr schön und bietet zahlreiche Fotomotive. Hier könnten wir einen ganzen Tag fotografierend und filmend verbringen. Auf einem großen Markt mit Freiluftständen und Markthalle halten wir uns etwas länger auf und stärken uns mit etwas Gebäck. Gegenüber dem mondänen Casino gibt es dann noch ein sehr leckeres Eis. Wir spazieren auf einer auf der ehemaligen Gleistrasse angelegten Promenade am Ufer der Riviera entlang. In einem Supermarkt kaufen wir noch etwas ein und fahren dann mit einem Oberleitungsbus in die Stadt zurück. Nach fast sechs Stunden erreichen wir ziemlich fußlahm wieder den Stellplatz.
   
   
   
Nach vier gemeinsamen Tagen verabschieden wir uns von Heidi und Ingo, die Ende der Woche ihre Heimreise antreten werden. Auf der Küstenstraße SS1, die auch Via Aurelia heißt, fahren wir ostwärts. Der Straßenverlauf ist sehr schön, teilweise sogar spektakulär entlang der Klippen direkt am Mittelmeer. Bei Savona fahren wir auf die Autobahn um dem Großraum Genua auf diesem Wege zu umgehen. Wir fühlen uns teilweise wie in einer Waschstraße, so prasselt der Regen auf das Auto. Am Bahnhof von La Spezia stellen wir den Roadrunner ab. Mit dem Zug erkunden wir das Gebiet des Parco Nazionale delle Cinque Terre, der seit 1997 auch als Weltkulturerbe der UNESCO geschützt ist. Die fünf Dörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore liegen in kleinen Buchten versteckt oder klammern sich an steile Felsen über dem Meer. Bis in die 1970er-Jahre hinein waren die schwer zugänglichen Orte quasi isoliert. Heute ist der Tourismus zur Haupteinnahmequelle in den Cinque Terre geworden. Schon am Bahnhof sagt man uns, dass der Wanderweg, der die Orte miteinander verbindet aufgrund des starken Regens gestern geschlossen wurde und wir vollständig auf den Zug angewiesen sind.
   
   
Wir beginnen mit Vernazza, das am 25. Oktober 2011 unter einer 4 m hohen Schlammlawine begraben wurde. Drei Menschen kamen dabei ums Leben und der Ort wurde evakuiert. Der Schaden wird auf über 100 Millionen Euro beziffert und es wird noch Jahre dauern, bis sich der Ort davon erholt hat. In der Hauptstraße Via Roma sind die Restaurierungsarbeiten im vollen Gange. Wir gehen hinunter zur kleinen Bucht, spazieren durch die engen Gassen und sehen uns die typische Seekirche Santa Margherita d´Antiochia aus dem 13. Jahrhundert an.
   
Unsere zweite Station ist das hoch auf den Klippen liegende Manarola, ein kleiner mittelalterlicher Ort. Auch hier zieht es uns hinunter ans Wasser und wir können sogar einen Blick auf das benachbarte Corniglia werfen. In einer kleinen Pizzeria essen wir eine sehr gute Pizza und fahren mit dem Zug zurück nach La Spezia.
   
Pisa liegt sehr schön an den Ufern des Arno, der die Stadt in einer großen Schleife durchfließt. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum Piazza die Miracoli, auf dem neben dem berühmten schiefen Turm von Pisa auch noch der Dom, das Baptisterium (Taufkirche) und der Camposanto (Friedhof) zu finden sind. Das Ensemble monumentaler Sakralbauten aus weißem Carrara-Marmor entstand zwischen 1063 (Dom) und 1278 (Friedhof) und gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Magischer Anziehungspunkt der Besucher ist der Torre Pendente – der Schiefe Turm von Pisa. Der als Campanile fungierende 56 m hohe wurde 1173 begonnen. Kaum war er bis zum dritten Loggiengeschoss aufgeführt, geriet der elegante Rundbau auf dem weichen Schwemmland des Arno in Schieflage. Trotz allerlei Bemühungen der Baumeister konnte die Neigung des Turms bis zur Fertigstellung 1350 nicht korrigiert werden. Der Turm neigt sich sogar noch weiter, trotzte jedoch der Schwerkraft und erlangte Weltruhm. Von 1991 bis 2001 wurde er aufwendig restauriert und stabilisiert, so dass er heute wieder bestiegen werden kann.
   
   
Über die Autobahn erreichen wir nach kurzer Zeit Lucca, wo wir auf einem sehr schön angelegten Stellplatz Quartier beziehen. Wir nutzen die Gelegenheit zum Waschen unserer Wäsche, Hausputz am Auto, Lesen, Malen und Updates für iPad und Co. Nach 4 Stunden Pause machen wir uns auf den Weg in die schöne Altstadt von Lucca, die von einer begehbaren Stadtmauer umgeben ist. Besonders schön ist die Piazza dell`Anfiteatro, deren großes Oval den Grundriss des antiken Amphitheaters bewahrt. Nach zweieinhalb Stunden sind wir wieder am Auto.
   
Über die Autobahn kommen wir schnell nach Florenz, die malerisch am Arno gelegene Hauptstadt der Toskana. Auf dem am Stadtrand gelegenen Stellplatz Social Camper Firenze bekommen wir einen Platz und fahren mit dem Bus in die Stadt, die als eine der bedeutendsten Kulturmetropolen  der Welt gilt. An der Ponta Alla Carraia verlassen wir den Bus und gehen am Arno entlang stadteinwärts. Von der Ponta S. Trinita haben wir einen schönen Blick auf den Fluss Arno und die Ponte Vecchio, eines der Wahrzeichen der Stadt. Die Brücke entstand im 14. Jh. Und entwickelte sich im 16. Jh. Zur Ladenpassage für Metzger und Goldschmiede, von denen nur die Goldschmiede bis heute geblieben sind.
   
   
Unser erstes Ziel ist die Galleria degli Uffizi – die Uffizien. Italiens größtes und bedeutendstes Kunstmuseum ist in den von Giorgio Vasari 1560-80 errichteten Uffizien ansässig, den Büros (uffici) der Staatlichen Verwaltung. Aus der hier ab 1581 untergebrachten Kunstsammlung der Medici entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte das heutige Museum von Weltrang. Nur ein paar Schritte weiter öffnet sich die grandiose Piazza della Signoria, die jahrhundertelang der politische Mittelpunkt der Stadt war. Dominiert wird der Platz vom burgartigen Palazzo Vecchio mit seinem 94 m hohen Turm. Vor dem Kommunalpalast stehen Kopien von Michelangelos berühmten „David“ und Baccio Bandinellis „Herkules“ als Symbolfiguren der freien Republik. Ebenfalls auf dem Platz steht der schöne Neptunbrunnen von Ammanati. Der Riese stellt den Meeresgott Neptun dar, der von den Meeresgottheiten Tritonen und von den Satyrn umgeben ist.
   
   
Wir verlassen Florenz und fahren über sehr gut ausgebaute Straßen hinein in die wunderschöne Landschaft der Toskana. Unser erstes Ziel ist das malerisch auf einem Hügel gelegene San Gimignano. Der Ort ist wegen seiner „Skyline“ weltberühmt und gehört seit 1990 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die hoch aufragenden Geschlechtertürme entstanden im 12./13. Jh. als wehrhafte Zufluchtsorte reicher Familien. Mit der Höhe konnte man zugleich Macht und Wohlstand demonstrieren. Wir betreten die Stadt durch die südliche Porta San Giovanni (13. Jh.) und schlendern die von allerlei Geschäften und Restaurants gesäumte Via Giovanni entlang zur Piazza della Cisterna, die nach der Zisterne (13. Jh.) in der Platzmitte benannt ist. Höhepunkt ist die Piazza del Duomo, die von Wohntürmen umringt ist. In den vielen kleinen Gassen fühlen wir uns zeitweise ins Mittelalter zurückversetzt.
   
   
Auf kurvenreichen Straßen erreichen wir Volterra, seit 2.500 Jahren ein berühmtes Zentrum der Alabasterverarbeitung. Die Stadt thront auf einer 555 m hohen Bergkuppe und ist von einer mächtigen Stadtmauer umgeben. Am Fuße dieser Mauer gibt es einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz, den wir ansteuern. Nach einem Cappuccino steigen wir die Stufen zur Altstadt hinauf. Die Straßen sind hier deutlich breiter als in San Gimignano, haben aber ebenfalls ihren Charme. Geschäfte mit Produkten aus Alabaster bestimmen hier das Stadtbild. Auch hier schlendern wir ziellos durch die Gassen und lassen die Stadt auf uns wirken.
   
   
Auf landschaftlich reizvoller Strecke fahren wir in Richtung Küste, die wir bei Cecina erreichen. Unser Ziel sind die Etruskergräber bei Populonia am Golf von Baratti. Der Nationalpark, der die Grabstätten schützt, hat leider geschlossen. Über den Zaun können wir einen Blick auf die Nekropole (Totenstadt) von San Cerbone werfen. Schon vor 3.000 Jahren haben die Etrusker in dieser Gegend Kupfer und Bronze verarbeitet.
   
   
Wir verlassen die Küste wieder und fahren nach Massa Marittima, wo wir uns auf dem kostenlosen Stellplatz vor der Altstadt einrichten. Nach einer kurzen Verschnaufpause machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Massa Marittima hat seine Altstadt seit dem 14. Jh. fast unversehrt erhalten. Mittelpunkt ist die schöne, asymmetrische Piazza Garibaldi, die vom  Duomo San Cerbone und prunkvollen Palästen gesäumt wird. Wir genießen das herrliche Wetter, mit über 20 Grad haben wir heute den bislang wärmsten Tag, und bummeln durch die Gassen.
   
   
Auf schmalen und kurvenreichen Strecken fahren wir in Richtung Siena. In Siena fahren wir direkt zum Camping Colleverde nördlich der Innenstadt. Von hier aus bringt uns ein Bus direkt in die Altstadt hinein, die sich nahezu unversehrt als gotisches Gesamtkunstwerk präsentiert und seit 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Wir spazieren durch die schmalen Straßen am Palazzo Salimbeni  und der Kirche San Cristoforo vorbei. Aus der Enge der schattigen Straßen und Gässchen weitet sich plötzlich der Blick und die muschelförmige Piazza del Campo, einer der schönsten Plätze der Welt, liegt vor uns. Die Südwestseite des Campo dominiert der 1297-1310 errichtete Palazzo Pubblico, ein elegantes Meisterwerk gotischer Rathausarchitektur.
   
   
Nach einem leckeren Eis aus einer der zahlreichen Gelaterias gehen wir weiter zum Duomo Santa Maria Assunta, der eine unglaublich reich verzierte Marmorfassade trägt. Er wurde um 1210 begonnen, aber erst 1382 fertiggestellt. Wir kaufen den OPA SI PASS, der uns Zutritt zur Kathedrale, zur Krypta, zum Dommuseum (Museo dell´Opera Metropolitana) und zur Taufkapelle (Battistero San Giovanni) verschafft. Damit haben wir die nächsten Stunden genug zu tun. Der Dom gilt als eine der schönsten Kathedralen der Christenheit mit Werken von Michelangelo, Donatello, Bernini, Pinturicchio und dem einzigartigen Marmorfußboden. Besonders schön ist auch die Libreria Piccolomini, ein Höhepunkt italienischer Raumkunst. Zwischen kostbarem Majolika-Boden und bunt ornamentierter Decke öffnen sich die Wände in fantastisch-bunte Bildräume, bieten Einblicke in festliche Säle und idyllische toskanische Landschaften: Pinturicchios Fresken (1502-09) schildern zehn Episoden aus dem Leben des Piccolomini-Papstes Pius II. Für dessen Bibliothek hatte sein Neffe Francesco Todeschini, der spätere Papst Pius III., dieses kostbare Gehäuse gestalten lassen.
   
   
Dem Dommuseum statten wir nur einen eher oberflächlichen Besuch ab, unser Ziel ist die Aussichtsterrasse des Neuen Doms (Panorama dal facciatone), die wir über enge Wendeltreppen erreichen können. Der Blick von oben auf die Dächer der Stadt, den Piazza del Campo mit dem Palazzo Pubblico und die umliegende Landschaft der Toskana ist einfach grandios.
   
   
Wir verlassen Siena und kommen auf der zweispurig ausgebauten E78 gut voran. Unser erstes Ziel ist Montepulciano, wo wir unterhalb der Altstadt einen Parkplatz finden. Der steile Aufstieg wird mit Ausblicken auf die unterhalb des Ortes liegende Kirche San Biagio belohnt.
   
Schmale Gassen führen durch die Altstadt, deren Mittelpunkt die Piazza Grande mit dem Duomo Santa Maria Assunta und dem burgartigen Palazzo Comunale bildet.
   
   
Nur wenige Kilometer weiter erreichen wir Pienza. Einen Stellplatz für Wohnmobile wurde offensichtlich geschlossen und auf dem zweiten findet freitags ab 7:00 Uhr ein Markt statt. Wir finden noch einen Platz im nicht für den Markt reservierten Bereich und richten uns ein. Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns auf den Weg. Einen sehr schönen ersten Eindruck von Pienza bekommen wir auf der promenadenartig auf der Stadtmauer verlaufenden Via del Casello. Der Weg bietet nicht nur schöne Ausblicke auf die Stadt sondern auch auf die umliegende Landschaft.
   
   
Zum Papst Pius II. gewählt verwirklichte sich der Humanist Enea Silvio Piccolomini in seinem Heimatort den Traum von einer Idealstadt der Renaissance, in der sich weltliche und geistliche Macht ausgewogen gegenüberstehen. Die zentrale Piazza Pio II beherrscht die Cattedrale Santa Maria Assunta. Die Westseite der Piazza nimmt der Bischofspalast Palazzo Vescoville ein, in dem sich heute ein Museum befindet. Der Palazzo Comunale und der Palazzo Piccolomini vervollständigen die Bebauung des zentralen Platzes. Bevor wir zum Auto zurückgehen unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang in die Umgebung von Pienza und genießen die toskanische Landschaft im Licht der tiefstehenden Sonne.
   
   
   
Heute sind wir auf der Suche nach den typischen toskanischen Landschaften und unternehmen eine Rundfahrt durch das Val d´Orcia. Das Tal des Orcia, eine toskanische Bilderbuchlandschaft aus ganz sanft gerundeten Hügelketten, Zypressenalleen und einsamen Gehöften, wurde 2004 in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen. Direkt vor den Toren von Pienza finden wir mit dem Podere il Cipressino ein tolles Motiv. Weitere folgen auf der Straße nach San Quiricio. Mit Bagno Vignoni erreichen wir einen winzigen Thermalort, den schon die Etrusker aufgrund der heilenden Wirkung des Wassers zu schätzen wussten. Die alte Burg von Spedaletto hatte ihre Blütezeit Ende des 12. Jh. als Station auf dem Weg nach Rom. Wir folgen dem Flusslauf des Orcia und entdecken immer wieder schöne, mit Zypressen bestandene Gehöfte.
   
   
   
   
   
   
Wir verlassen die toskanische Hügellandlandschaft und fahren an die Küste. In der Nähe von Grosseto sehen wir uns die Überreste der einst bedeutenden etruskischen Stadt Roselle an. Heute bewohnen unzählige Eidechsen die einstige Metropole, die bereits im 7. Jh. v. Chr. gegründet wurde.
   
   
Unser nächstes Ziel ist der Parco Regionale della Maremma im Mündungsbereich des Ombrone. Entlang der Stichstraße nach Marina di Alberese können wir zwei Füchse, ein Wildschwein und die halbwilden Maremma-Rinder mit ihren weit ausladenden Hörnern beobachten. Kilometerlanger Sandstrand mit von Salz und Sonne weiß gebeizten Baumstämmen und dahinter eine Wildnis aus Macchia, Ginster und Pinien.
   
   
Ungefähr 3.400 km haben wir bisher zurückgelegt. Die Italiener fahren vorsichtiger als erwartet, dafür sind die Straßen oft in einem sehr schlechten Zustand. Bis auf die anfänglichen Heizungsprobleme hat bislang alles gut geklappt und wir hoffen, dass dies auch für den Rest der Reise so bleiben wird.
   

Liebe Freunde, jetzt habt Ihr das Ende des ersten Berichts unserer zweiten Auszeit erreicht.

Für uns geht es jetzt weiter nach Venedig und über Kroatien immer weiter gen Süden.

Bis bald!

 

Eure Geli & Gunter