Rückreise durch Italien, Österreich und Tschechien

 

Durch den Wegfall der Türkei als Reiseziel nimmt die Rückreise, für die ursprünglich nur wenige Tage eingeplant waren, plötzlich mit sieben Wochen den zeitlich größten Teil unserer Reise ein. Da es für diesen Fall auch keinen Plan B gibt, haben wir also reichlich Zeit, uns treiben zu lassen.

   
Es ist bereits kurz vor 01:00 Uhr als wir mit knapp einstündiger Verspätung den Hafen von Igoumenitsa verlassen. Nach einem kurzen Rundgang über das Schiff gehen wir ins Bett. Es ist relativ laut und wir werden oft wach, schlafen insgesamt nicht so gut. Dennoch ist Camping an Bord eine gute Sache, die wir jederzeit wieder machen würden. Der Wecker beendet die Nacht, damit wir nicht in Hektik verfallen müssen, wenn wir Bari erreichen. Die Verspätung wurde über Nacht nicht wieder eingeholt, so dass wir erst um 09:30 Uhr anlegen. Wir finden einen Parkplatz am Wasser und können mit Blick auf den Hafen von Bari erst einmal gemütlich frühstücken.
   
Über die Küstenstraße verlassen wir Bari und biegen bei Monopoli in die Zona dieTrulli ab, deren Zentrum wir mit dem kleinen Ort Alberobello erreichen. Auf der Area Sosta, dem Stellplatz am Ortszentrum beziehen wir einen Stellplatz und machen eine Kaffeepause. Anschließend spazieren wir in den kleinen Ort, der seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört und wie ein Freilichtmuseum wirkt. Trullo, Mehrzahl Trulli, ist eine Bezeichnung für die vor allem in Apulien vorkommenden Rundhäuser, deren Steindächer sich nach oben hin in einem Kraggewölbe (sogenanntes „Falsche Gewölbe“) verjüngen und mit einem symbolischen Schlussstein, dem Zippus, oft aber auch mit einer Kugel oder einem anderen Symbol, abgeschlossen werden. Trulli sind Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk und werden ohne Mörtel errichtet. Die schuppenartigen dunklen Bruchsteindächer geben dem weiß getünchten Trullo, der ursprünglich in den Feldern und nicht im Ort stand, sein charakteristisches Aussehen. Durch ihre Bauweise aus massivem Naturstein mit sehr dicken Wänden und winzigen Fenstern bieten die Trulli einen guten Schutz gegen die anhaltende Sommerhitze in Apulien, weil sich das Innere nur langsam aufheizt. Im Winter hingegen speichert ein Trullo für lange Zeit die Wärme, die durch einen offenen Kamin erzeugt wird. Die bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts vergessenen „Arme-Leute-Häuser“ erlebten seither eine Renaissance; einige werden mittlerweile auch als Ferienwohnungen angeboten. Im 17. Jahrhundert begann man diese Häuser im Auftrag des Grafen Giangirolamo II. Acquaviva d'Aragona zu bauen. Da dieser keine Steuern an die Regierung zahlen wollte, forderte er von den Bauern, ihre Häuser ohne Zement und Mörtel zu bauen, sondern nur aus Stein. So konnten sie im Falle einer königlichen Inspektion die Steinhäuser ganz einfach abbauen und später leicht wiedererrichten. Nacht unserem Rundgang durch das zwar sehr touristische aber dennoch charmante Alberobello, machen wir es uns auf dem Stellplatz bequem. Da man hier zwar Campingstühle aber keinen Tisch aufbauen darf (warum auch immer?) müssen wir trotz der herrlichen Wetters im Auto essen, können aber später noch draußen sitzen. Nach Einbruch der Dunkelheit machen wir uns noch einmal auf den Weg und bummeln durch die beleuchteten Gassen von Alberobello.
   
   
   
Wir verlassen Alberobello und machen uns auf den Weg zum Castel del Monte. Auch unterwegs bleiben uns dieTrullis in einfacher Form, als Schutzhütten auf den Feldern noch erhalten. Schon von weitem leuchtet die Krone Apuliens, wie das Castel del Monte auch genannt wird, den Besuchern entgegen. Je näher man kommt, desto mächtiger wirkt das einsame, achteckige Schloss des Staufenkaisers Friedrich II. (1194-1250), das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Kunsthistoriker streiten über den Zweck des imposanten achteckigen Gebäudes mit seinen acht achteckigen Ecktürmen. Zwei Geschosse mit jeweils acht trapezförmigen Sälen sind um den achteckigen Innenhof angeordnet. Das Oktogon besitzt sowohl in der christlichen und jüdischen als auch in der islamischen Welt hohen Symbolwert, die Acht gilt als Zahl des kosmischen Gleichgewichts.
   
   
Unser nächstes Ziel ist der Gargano, der Stiefelsporn Italiens, der als Juwel unter den landschaftlichen Schätzen Italiens gilt. Auf dem Weg dorthin fahren wir über Straßen, deren schlechter Zustand uns schon fast ein wenig an Albanien erinnert. In Manfredonia kaufen wir ein frisches Brot und machen eine etwas verspätete Mittagspause. Entlang der atemberaubenden Steilküste folgen wir der Südküste des Gergano, der sich weit in die Adria hinausschiebt.
   
   
In Vieste sehen wir uns das Wahrzeichen der Stadt, den Pizzomunno (Spitze der Welt) an. Dabei handelt es sich um einen 20 m hohen, weißen Monolithen, der vor der Steilküste unterhalb der Altstadt aus dem Sand aufragt. Wenige Kilometer weiter endet unsere heutige Etappe in Peschici, einem auf einer Felsklippe gelegenen Ferienort. Wir beziehen Quartier auf einem kleinen Stellplatz, der von einem älteren Herrn betrieben wird, der nur italienisch spricht. Trotzdem klappt die Verständigung, wir zahlen die 12 € Standgebühr inklusive Strom und er erklärt uns die Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten und schenkt uns zwei frisch gepflückte Zitronen.
   
Da wir uns in ein paar Tagen mit Veronika und Günther in Österreich treffen wollen, müssen wir jetzt ein wenig Strecke machen. Wir vollenden die Umfahrung der Gargano-Halbinsel und treffen bei Lesina auf die Autobahn, der wir nordwärts folgen. Die Straße verläuft in Küstennähe und bietet immer wieder Ausblicke auf die Strände an der Adria. Mit Pausen an den gut ausgestatteten Raststätten kommen wir an Pescara und Ancona vorbei und beziehen in Rimini auf dem Wohnmobilstellplatz Quartier für die Nacht. In der Nacht fängt es an zu regnen und auch am Morgen fallen noch ein paar Regentropfen. Nachdem wir in Rimini unsere Vorräte aufgefüllt haben geht es wieder auf die Autobahn. Vorbei an Bologna biegen wir schließlich in Richtung Verona und Gardasee ab. Wir entschließen uns erst zum Gardasee zu fahren und Verona von dort aus anzufahren. Der Gardasee (Lago di Garda) ist mit 370 km² Wasserfläche Italiens größtes Binnengewässer. Wie ein Juwel fassen die Berge den Lago di Garda ein, ohne ihm seinen Glanz zu nehmen. Auf dem riesigen Campingplatz Bella Italia in Peschiera bekommen wir einen Platz in der Nähe des Sees. Wir unternehmen einen Bummel an den See und über die Anlage des Campingplatzes, zu dem auch zahlreiche Appartements, Bungalows, Mobilhäuser und ein Hotel gehören. Etwas Abkühlung bringt uns ein Bad im recht frischen Gardasee. Nach dem Abendessen gehen ein Stück an der Promenade am Seeufer spazieren und genießen den Ausblick über den See mit den im Dunst verschwinden Bergen im Hintergrund.
   
   
Wir fahren nach Sirmione, das die Spitze einer schmalen Landzunge einnimmt, die 4 km weit in den Gardasee hineinragt. Die Vorbereitungen für ein Harley Davidson-Treffen sind im vollen Gange und es ist dementsprechend voll. Eine Steinbrücke führt über den Kanal des Hafenbeckens in das historische Zentrum. Wir bummeln durch die schmalen Gassen des zwar sehr touristischen aber dennoch charmanten Ortes.
   
   
Von Sirmione aus fahren wir nach Verona, wo wir trotz Navi aufgrund der etwas unübersichtlichen Straßenführung  einige Schwierigkeiten haben, die Zufahrt zum Stellplatz zu finden. Der Platz liegt direkt am Ufer des Canale Camuzzoni in fußläufiger Entfernung zur Innenstadt. Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns auf den Weg. Verona wurde bereits im Jahr 89 v. Chr. von den Römern in einer weiten Schleife der Etsch gegründet. Unser Hauptziel ist der Piazza Brà mit der imposanten römischen Arena, in der jeden Sommer die weltberühmten Opernfestspiele stattfinden. Das im Jahr 30 n. Chr. fertiggestellte Amphitheater war mit einer Länge von 138 m und einer Breite von 109 m das drittgrößte der römischen Welt. Die 44 Sitzreihen bieten Platz für 25.000 Zuschauer. Auf der Bühne liefen gerade die Vorbereitungen für einen Gesangswettbewerb, der morgen stattfinden soll. Neben der Arena selbst werfen wir auch einen Blick in die Katakomben des Theaters. Bei unserem Bummel durch die pittoreske Altstadt Veronas werden wir von einem Gewitterschauer überrascht, können aber in einer kleinen Passage Unterschlupf finden. Über die Piazza delle Erbe, den mittelalterlichen Marktplatz mit dem Brunnen der Madonna Verona, setzen wir unseren Weg fort. Der Marktplatz wird von zahlreichen Palästen und Stadtvillen mit ihren schönen Fassaden eingerahmt. Besonders auffällig sind die Fresken des Case die Mazzanti aus dem 16. Jh. Für zwei Cappuccino und ein kleines Stückchen Kuchen zahlen wir abseits der Touristenströme nur 3,50 €. Auf dem Rückweg zum Auto sieht sich Geli noch die Ausstellung mit Kunst des 12.-16. Jh. im Castelvecchio, einer mächtigen Festungsanlage am Ufer der Etsch, an. Ich nutze die Zeit zum Lesen des aktuellen „Focus“, den wir an einem Zeitungskiosk gekauft haben. Das Gewitter hat etwas von der Schwüle genommen, aber es sind immer noch über 30 Grad als wir wieder am Auto ankommen. Wir setzen auf unseren Campingstühlen vor das Auto in den Schatten und lesen.
   
   
   
Auf dem Rückweg zum Gardasee machen wir Station in Bussolengo. Uns war ein Schild aufgefallen, auf dem auf einen Outlet-Store der Firma Salewa hingewiesen wird. Diesen Laden suchen wir auf und stöbern in der Outdoor-Bekleidung. Ich finde zwei Hemden, die mit kommen, Geli probiert ein paar Sachen an, wird aber nicht fündig. In Lazise erreichen wir die Gardesana Orientale, die Uferstraße, die Orte am Ostufer des Gardasees miteinander verbindet. Die gesamte Uferpromenade in Garda ist ein einziger Markt und wir haben Mühe einen Parkplatz zu finden. Wir bummeln an den Ständen entlang und genießen immer wieder auch die Aussicht auf die herrliche Landschaft. Ein leckeres Eis gibt wieder Kraft und wir setzen unseren Weg durch die schmalen Gassen des Ortes fort.
   
   
Unseren nächsten Stopp machen wir in Malcesine, das von dem Castello Scaligero bewacht wird. Auch hier spazieren wir durch die schmalen Gassen des kleinen Ortes hinunter zum See.
   
   
Heute soll es in die Dolomiten gehen und wir starten in Richtung Trento. Vergeblich suchen wir hier einen Supermarkt, werden jedoch wenig später in einem kleineren Ort zwischen Trento und Bozen fündig. Von Bozen aus fahren wir auf der Großen Dolomitenstraße, einer der schönsten Panoramastraßen Italiens, über den Karerpass ins Fassatal. Die Dolomiten, die seit Sommer 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören, faszinieren durch ihre hellen, bizarr zerklüfteten Steilhänge. Ein erster Höhepunkt ist der Karersee vor der Kulisse der Latemargruppe.
   
   
Über den 1.745 m hohen Karerpass fahren wir ins Fassatal und steigen hinter Canazei, dem Hauptort des Tals, hinauf zum Pordoijoch, mit 2.239 m Höhe der höchste befahrbare Dolomitenpass. Der Blick von der Passhöhe auf die schroffen Gipfel der Dolomiten ist einfach grandios. Als uns nur noch 26 km von unserem heutigen Etappenziel Cortina d'Ampezzo trennen, weist ein Straßenschild auf die maximale Durchfahrthöhe von 3,20 m hin. Das ist uns bei 3,15 m Fahrzeughöhe zu riskant. Wir fahren 12 km zurück nach Arabba und nehmen von dort die Straße nach Bruneck. Auch diese Strecke ist landschaftlich sehr schön und verlockt zu weiteren Fotostopps. In der Camping Residence Corones in Rasen, 10 km östlich von Bruneck finden wir einen Stellplatz für die Nacht.
   
   
   
In der Nacht kühlt es bis auf 6 Grad ab aber als die Sonne über die Berge kommt, wird es schnell wärmer. Nach knapp 30 km durch das Pustertal ist die österreichische Grenze erreicht und wir stoppen in Sillian an der ersten Tankstelle. In Österreich ist Diesel 0,30 € pro Liter günstiger als in Italien! In Lienz biegen ins das Drau-Tal ab und erreichen auf landschaftlich reizvoller Strecke bei Seeboden den Millstätter See. Bei einem Lidl, der trotz Pfingsten geöffnet hat, ergänzen wir unsere Vorräte und fahren am Nordufer des Millstätter Sees entlang nach Döbriach. Hier erwarten uns Veronika und Günther auf dem Campingplatz Brunner, der direkt am See liegt.
   
   
   
Gegen Mittag besteigen wir eines der Ausflugsboote und starten zur großen Seerundfahrt. Der Millstätter See ist nach dem Wörthersee der zweitgrößte See Kärntens, er ist 12 km lang, 1,6 km breit und misst an der tiefsten Stelle knapp 150 m. Im Norden ist er umgeben von den sagenhaften Nockbergen, im Westen sieht man die Kreuzeckgruppe und das 2.965 m hohe Reißeck und im Nordwesten die 3.360 m hohe Hochalmspitze. Das Boot fährt zunächst am Nordufer entlang und legt in Dellach, Pesentheim, Millstatt und Seeboden an. Auf dem Rückweg gibt es die beiden Stationen Grsossegg Schuster und Laggerhof. Wir sind zweieinhalb Stunden auf dem See unterwegs und genießen die Ausblicke auf den See, die Bergkulisse und die angelaufenen Orte.
   
   
Nach vier gemeinsamen Tagen verabschieden wir uns von Veronika und Günther und machen uns auf den Weg. In Döbriach kaufen wir noch ein und befreien an einem Waschplatz den Roadrunner vom Dreck der Reise. Auf der Strecke am Nordufer des Millstätter Sees sehen wir noch einmal Veronika und Günther, die mit ihren Fahrrädern unterwegs sind. In Seeboden kaufen wir eine Vignette für die Benutzung der österreichischen Autobahnen und machen uns auf der Autobahn 10 auf den Weg nach Salzburg. Durch Katschberg- und Tauerntunnel erreichen wir Werfen. Einem Tipp von Clemens folgend wollen wir uns die Eisriesenwelt, die größte Eishöhle der Erde ansehen. Vom Parkplatz aus gehen wir in zwanzig Minuten zur Wimmer-Hütte. Es bieten sich schöne Ausblicke auf Werfen, die Burg Hohenwerfen und das Tal der Salzach. Eine Gondel bringt uns 500 m höher zum Dr. Oedl-Haus und nach einem weiteren Marsch von zwanzig Minuten haben wir den Eingang zur 1879 entdeckten Eishöhle erreicht. Wir bekommen Handkarbidlampen und machen uns mit einem Führer auf den Weg. Es geht über 700 Stufen in die Höhle hinein, der Führer beleuchtet die gigantischen Eisfiguren mit Magnesium.
   
   
   
Etwas über eine Stunde sind wir in der Höhle unterwegs und haben insgesamt 1.400 Stufen überwunden. Anschließend stärken wir uns im Dr. Oedl-Haus mit einem leckeren Apfelstrudel und spazieren zum Auto zurück.
   
Knapp 50 km sind es jetzt noch bis nach Salzburg, wo wir auf dem Panorama-Camping Stadtblick einen Stellplatz mit Blick auf die Stadt beziehen. Von hier aus können wir bequem mit dem Bus in die Innenstadt fahren und Salzburg erkunden.
   
In der Nacht fängt es an zu regnen und auch am Morgen hat sich das schlechte Wetter noch nicht wieder verzogen. Außerdem ist es mit nur 15 Grad recht kühl. Wir machen uns mit Regenjacken auf den Weg. Die Bushaltestelle ist schnell erreicht und der Bus bringt uns mitten in die seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Altstadt von Salzburg. Am Mozartstieg, einer Fußgängerbrücke über die Salzach, verlassen wir den Bus und gehen zur Tourist Information am Mozartplatz. Hier decken wir uns mit Informationsmaterial und gehen weiter zum Residenzplatz. Da es gerade wieder anfängt zu regnen, sehen wir uns die Ausstellung „Faszination Ägypten“ in der Residenzgalerie an. Dabei handelt es sich um Aquarelle des Wiener Künstlers Norbert Bittner (1786-1851), der selbst nie in Ägypten gewesen ist. Basis seiner Werke sind die Darstellungen, die während der Ägypten-Expedition Napoleons (1798-1801) entstanden sind. Bittner hielt sich jedoch nicht exakt an die Vorlagen sondern schuf eine heitere Phantasiewelt, die das biedermeierliche Wien in helle Begeisterung versetzte. Auch uns gefallen die zarten Aquarelle sehr gut. Mit einem kurzen Rundgang durch die Dauerausstellung der Galerie beenden wir unseren Besuch. Auch dem gewaltigen Dom aus dem 17. Jh. mit seinen zahlreichen Gemälden und der gigantischen Orgel mit 10.000 Pfeifen statten wir einen Besuch ab. Wir schlendern durch die Getreidegasse, der mittelalterlichen Flaniermeile Salzburgs. Hier steht auch das Geburtshaus Mozarts, der hier am 27.01.1756 das Licht der Welt erblickte. Im Café Mozart machen wir eine Pause und bestellen die berühmten Salzburger Nockerln, die allerdings nicht in die Liste unserer Leibgerichte aufgenommen werden. Über den Mozartstieg gelangen wir auf die andere Seite der Salzach und haben einen schönen Blick auf den Fluss, die Altstadt und die alles überragende Festung Hohensalzburg, die aus dem 11. Jh. stammt. In der Leica Galerie am Mirabellplatz sehen wir uns die Ausstellung „Fotografische Paarungen“ an. Die schönen Schwarz-Weiß-Fotos von T. A. Hoffmann zeigen weibliche Aktaufnahmen und Wüstenlandschaften, die paarweise kombiniert werden. Vom Mirabellplatz fahren wir mit dem Bus zurück zum Campingplatz.
   
   
Auch in dieser Nacht regnet es wieder und der Tag begrüßt uns mit trübem Wetter. Heute nehmen wir vorsichtshalber die Regenhosen mit, die wir aber nicht brauchen werden. Am Mirabellplatz verlassen wir den Bus und steigen in den HopOn-HopOff-Bus von Salzburg Sightseeing um. In knapp eineinhalb Stunden werden zwölf Stationen angefahren und während der Fahrt bekommen wir über Kopfhörer Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt untermalt mit Musik von Mozart. Am Schloss Leopoldskron machen wir einen kurzen Fotostopp. Am Schloss Hellbrunn (1650) verlassen wir den Bus und spazieren durch den schönen Schlossgarten. Da die Wasserspiele nur im Rahmen einer Führung zugänglich sind verzichten wir auf einen Besuch und fahren mit dem nächsten Bus in die Stadt zurück. Das Wetter hat sich mittlerweile gebessert und es scheint sogar teilweise die Sonne. Am Mirabellplatz steigen wir aus und sehen uns den schönen Barockgarten von Schloss Mirabell an. Über den Garten reicht der Blick über die Stadt bis zur Festung Hohensalzburg hinauf. Da die Mozart Ton- und Film-Sammlung heute geschlossen hat, machen wir uns über den Makartsteg auf den Weg in die Altstadt. Nach einem Fotostopp an der Pferdeschwämme stärken wir uns an einer Würstelbude mit leckeren Pustakrainern. In der Residenz sichern wir uns Karten für das Residenzkonzert um 15:00 Uhr. Die täglichen Konzerte klassischer Musik auf historischen Instrumenten lassen die Zuhörer in die musikalische Welt der fürsterzbischöflichen Residenz eintauchen. Wir hören eine Dreiviertelstunde lang Musik von Johann Michael Haydn, Leopold Mozart, Johann Ernst Eberlin und Wolfgang Amadeus Mozart gespielt auf Cembalo und Violine. Wir fahren zum Campingplatz zurück und nutzen das schöne Wetter, um draußen Kaffee zu trinken, zu malen, im Internet zu surfen und sogar noch mit Blick auf Salzburg zu Abend zu essen.
   
   
Wir verlassen Salzburg auf der Autobahn in Richtung Wien. Nach wenigen Kilometern folgen wir der Ausschilderung zum Mondsee.  Wir fahren am Südufer des zwischen Drachenwand (1.000 m) und Schafberg (1.783 m) eingebetteten Sees entlang und erreichen bei St. Gilgen den Wolfgangsee. In Gschwendt stellen wir den Roadrunner ab und fahren mit einem Ausflugsschiff nach St. Wolfgang hinüber. Wir schlendern durch die historischen Gassen und erreichen schließlich das berühmte „Weiße Rössl“. Ein Theaterstück aus dem Jahr 1898 und eine Operette aus 1930 sind bis heute untrennbar mit dem Hotel und St. Wolfgang verbunden.
   
Südlich von Bad Ischl verlassen wir die Hauptstraße und fahren am Ufer des von majestätischen Bergen umgebenen Hallstätter Sees nach Hallstatt. Der malerische Ort am Fuße des Dachsteinmassivs ist weitestgehend autofrei und wir unternehmen einen ausgiebigen Bummel durch den Ort.
   
   
Über einen Pass mit Steigungen von bis zu  23 % erreichen wir Bad Aussee. Ein kurzer Abstecher bringt uns nach Altaussee, wo der vom Loser (1.838 m) überragte Altausseer See zu den Bilderbuchmotiven der Region gehört. In Irdning beziehen wir auf dem Camping Im Dörfl umrahmt von Bergen ein Quartier für die Nacht. Dank der sommerlichen Temperaturen können wir noch draußen sitzen und zu Abend essen.
   
In der Nacht fängt es an zu regnen und der Tag unserer Silberhochzeit begrüßt uns mit trübem Wetter. Über Liezen fahren wir nach Steyr und die einzigen trocknen Abschnitte sind die Tunnel auf der Autobahn. In voller Regenmontur unternehmen wir einen Bummel durch die kleine romantische Stadt mit ihrem historischen Kern an der Mündung der Steyr in die Enns. Wir sind gerade wieder im Auto und machen eine Mittagspause, da wir im Ort nichts Passendes zum Essen gehen gefunden haben, als uns jemand ins geparkte Auto fährt. Beim Ausparken erwischt sie uns hinten links an der Stoßstange. Auf den ersten Blick ist zwar keine Schaden an der Kunststoffstoßstange zu erkennen, aber wir tauschen trotzdem die Daten aus und machen telefonisch unsere Ansprüche gegenüber der gegnerischen Versicherung geltend. Der Tag verläuft bislang nicht so, wie wir es uns gewünscht haben. Nach der unterbrochenen Mittagspause fahren wir noch etwa 50 km weiter und beziehen in Grein an der Donau, unterhalb von Schloss Greinburg auf dem Campingplatz Quartier. Wir trinken einen Kaffee und machen uns, wieder in Vollverkleidung, zu Fuß auf den Weg in den Ort. Wir finden ein Restaurant, wo wir mit Blick auf die Donau lecker zu Abend essen. Der angedachte Kinobesuch muss ausfallen, da das Kino in Grein heute aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen hat. So machen wir es uns im Auto gemütlich, stoßen mit einem Glas Sekt an und hoffen für morgen auf besseres Wetter.
   
In der Nacht regnet es weiter und auch am Morgen sieht es zunächst noch etwas trübe aus, ist allerdings trocken. Auf landschaftlich sehr schöner Strecke fahren wir am Nordufer der Donau entlang. Bei Persenbeug und Melk genießen wir den Ausblick auf die Donau und das gegenüberliegende Ufer und in Krems unternehmen wir einen Bummel durch die Stadt mit ihren schönen gotischen Bürgerhäusern. Ohne weitere Unterbrechung fahren wir weiter nach Wien, wo wir uns auf dem Aktiv-Camping Neue Donau nordöstlich des Stadtzentrums einen Stellplatz sichern.
   

Mit der U-Bahn fahren wir in die Innenstadt. Auf dem Weg zu einem Geschäft für Künstlerbedarf entdecken wir einen kleinen Laden, in dem Taschen mit besonderen Laschen verkauft werden. Nachdem Geli sich einen Aquarellblock gekauft hat kommen wir wieder an dem Taschenladen vorbei und können diesmal nicht vorbeigehen. Die beiden Damen von Gecko Bag (www.geckobag.at) sind sehr nett und zwei Taschen wechseln den Besitzer. Später können wir uns noch selbst gestaltete Laschen über das Internet bestellen. An der Haltestelle Museumquartier beginnen wir unseren Rundgang durch Wien. Auf dem Maria-Theresien Platz sehen wir uns die Statue der Kaiserin an und steigen danach in die S-Bahn, die die gesamte Innenstadt umrundet. So gewinnen wir einen ersten Überblick über die Stadt. Nach dieser Stadtrundfahrt gehen wir über den Heldenplatz, durch die Hofburg zum Michaelerplatz. In der Albertina sehen wir uns die weltberühmte Sammlung von Herzog Albert von Sachsen-Teschen an. Es gibt mehrere Bereiche: Monet bis Picasso, Gustav Klimt, die Habsburgischen Prunkräume, die Sammlung Werner (Kirchner, Heckel, Nolde) und Contemporary. Zur Stärkung geht es für Kaffee und Kuchen in ein Café. Über die Fußgängerzone Kärntner Straße gehen wir bis zum Stephansdom. Der Fußgängerbereich Graben und Kohlmarkt bringt uns noch einmal zum Michaelerplatz. Wir sehen uns die Kirche St. Peter an und fahren dann mit der U-Bahn zurück zum Campingplatz. Nach über sieben Stunden sind wir wieder am Auto. Wien gefällt uns gut und wir freuen uns auf die nächsten Tage.

   
   
   
   
   
Die U-Bahn bringt uns zum Karlsplatz, wo wir uns das Haus der Secession ansehen. Es ist ein in Architektur gebanntes Manifest. Das Credo der Künstlergruppe um Gustav Klimt prangt über dem Portal: „Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit.“ Während Geli sich im Inneren die Ausstellung und den berühmten 70 m² großen Beethovenfries von Gustav Klimt ansieht, werfe ich einen Blick auf die Karlskirche, Wiens schönsten Barockbau. Anlass für den Bau war das Ende einer schweren Pestepidemie – das Giebelrelief nimmt darauf Bezug. Ungewöhnlich sind die beiden Triumphsäulen, die mit ihren Reliefspiralen an die Trajanssäule in Rom erinnern.
   
   
Vom Karlsplatz gehen wir zur Staatsoper, wo wir den Hop-On-Hop-Off Bus von Vienna Sightseeing besteigen. Wir haben ein Tagesticket, mit dem wir alle drei angebotenen Routen abfahren können. Wir beginnen mit der Donau-Route, die uns zum Kunst-Haus-Wien bringt. Von hier aus geht es zu Fuß zum nahegelegenen Hundertwasser-Haus, einem bunten, begrünten und mit Kuppeln bestücktem Wohnhaus. 1985 gestaltete der Maler 50 Appartements nach seinen Vorstellungen von lebenswertem Wohnen.
   
   
Der nächste Bus ist randvoll, so dass es mit dem Hop-On nichts wird und wir uns zu Fuß auf den Weg zum Prater machen. Der Wiener Prater mit seinem auf der ganzen Welt bekannten Vergnügungspark wurde 1766 von Kaiser Joseph II. der Bevölkerung frei zugänglich gemacht. Neben zahlreichen modernen Fahrgeschäften ragt das fast 65 m hohe bekannteste Riesenrad der Welt auf, das der englische Ingenieur Walter Basset 1897 errichtete. Wir besteigen einen der Wagons und genießen die herrliche Aussicht über Wien.
   
   
Diesmal klappt es mit dem Hop-On und wir fahren an die Donau, wo wir den Millennium Tower, den Donaupark mit dem Donauturm und die UNO-City aus dem Bus heraus bewundern. Zurück an der Staatsoper gehen wir in die Innenstadt und stärken uns an einem der Würstl-Stände mit einer leckeren Bratwurst ehe wir unsere Stadtrundfahrt auf der Schönbrunn-Route fortsetzen. Am Schloss Schönbrunn steigen wir aus und sehen uns die Sommerresidenz der Habsburger an. Schloss und Gartenanlage gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Schlosspark laufen die Vorbereitungen für das heute Abend stattfindende Sommernachtskonzert auf Hochtouren: Die Wiener Philharmoniker spielen unter Gustavo Dudamel „Dances and Waves“ Werke von Tschaikowski, Borodin, Mussorgskij, Debussy R. Strauss und Ponchielli. Das Konzert wird live vom ORF übertragen und bildet auf dem Campingplatz unser Abendprogramm. Hier müssen wir leider eine halbe Stunde auf den nächsten Bus warten, eine Abfahrt offensichtlich ausgelassen wurde. Vorbei am Heeresgeschichtlichen Museum und Schloss Belvedere geht es dann wieder zurück zur Staatsoper. Als letztes nehmen wir die Ring-Route, die uns noch einmal in das historische Zentrum von Wien bringt, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Wir setzen uns gemütlich zurück und lauschen den Erläuterungen zur Hofburg, Universität, Stephansdom und den weiteren Stationen. Nach einer Stunde sind wir wieder zurück an der Staatsoper. Vom Karlsplatz fahren wir zurück zum Campingplatz und nutzen das herrliche Wetter um noch eine Zeit lang draußen zu sitzen. Auf unserem Fernseher genießen wir zum Abschluss des Tages das Sommernachtskonzert aus dem Schlosspark Schönbrunn – eine wirklich wunderschöne Veranstaltung.
   
   
   
An unserem vorerst letzten Tag in Wien beginnen wir unseren Rundgang mit dem Rathaus. Wir können einen Blick in die Festsäle werfen, die gerade für einen heute Abend stattfindenden Ball hergerichtet werden und die prachtvolle neogotische Fassade bewundern. Auf der anderen Straßenseite steht das berühmte Burgtheater und im Hintergrund ist die Votivkirche zu erkennen.
   
   
Die S-Bahn der Linie D bringt uns zu unserem nächsten Ziel, dem Schloss Belvedere. Wir spazieren durch den schönen Schlossgarten und sehen uns das Schloss an, dass Prinz Eugen von Savoyen als Residenz diente und als eines der schönsten Barockensembles der Welt gilt. Durch den Schlossgarten gehen wir zum Unteren Belvedere und von dort weiter zum Stadtpark.
   
   
   
Mit der S-Bahn fahren wir zur Staatsoper und gehen in die Fußgängerzone und kehren wieder im traditionellen Café Heiner ein. Unsere letzte Station ist das Globenmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek, das weltweit einzige Museum, in dem Globen und globenverwandte Instrumente erworben, erforscht und der Öffentlichkeit präsentiert werden. Vom Karlsplatz geht es mit der U-Bahn zurück zum Campingplatz. Wir können noch draußen sitzen, ehe dann am Abend ein heftiges Gewitter niedergeht. Wien ist eine wunderschöne Stadt und hat uns sehr gut gefallen.
   
Bei einem Hofer – der österreichischen Aldi-Variante - füllen wir unsere Vorräte auf und verlassen Wien in Richtung Prag. Unterwegs gießt es teilweise wie aus Eimern und die Temperatur fällt auf 13,5 Grad. Kurz vor der tschechischen Grenze erfahre ich zu meiner eigenen Überraschung, dass die Österreicher einen kleinen Ort nach mir benannt haben: Wir fahren durch Guntersdorf, natürlich nicht, ohne ein Foto vom Ortsschild und dem Namensgeber zu machen.
   
In Tschechien angekommen kaufen wir als erstes eine Vignette für die nächsten 10 Tage, die uns die Benutzung der Autobahnen gestattet. Vor Iglau machen wir eine etwas längere Kaffeepause und erreichen gegen 15:30 Uhr das Camp Zizkov in Prag, etwa 2 km von der Innenstadt entfernt. Zum Camp gehört auch noch ein Hostel und es ist recht gut besucht, auch einige deutsche Fußballfans mit Vuvuzelas sind da. Nachdem wir uns eingerichtet haben unternehmen wir einen Bummel in die Umgebung des Campingplatzes, versorgen uns an einem Geldautomaten mit tschechischen Kronen und sehen uns an, wo die S-Bahn in die Innenstadt abfährt. Der Platz ist zwar nicht schön und die sanitären Einrichtungen sehr einfach, aber es ist der am nächsten zur Innenstadt gelegene Platz und wir sind ja autark. In Prag ist das Wetter wieder schön und wir können noch draußen sitzen und auch zu Abend essen. Wir sind gespannt, wie uns die goldene Stadt Prag gefallen wird.
   
Als wir gerade los wollen, fängt es an zu regnen, so dass wir uns noch die Regenjacken überziehen. Mit der S-Bahn kommen wir schnell ins Zentrum von Prag und erreichen nach einem kurzen Spaziergang das Gemeindehaus, das wohl schönste Jugendstilgebäude Prags. Zwischen 1906 und 1911 wurde das Repräsentationshaus der Gemeinde Prag von zwei der bekanntesten Architekten der damaligen Zeit, Osvald Polívka und Antonín Balšánek, erbaut. Gleich nebenan markiert der Pulverturm den Eingang zur Altstadt.
   
Das Altstädter Rathaus ist eigentlich kein einzelnes Haus, sondern eine Häuserreihe. Das Schmuckstück des Rathauses ist die Astronomische Uhr am Rathausturm. Zu jeder vollen Stunde beginnt das Figurenspiel, in dem Jesus und die zwölf Apostel an zwei sich öffnenden Fensterchen vorbeiziehen. Rechts und links der Uhr schaut ein Eitler in den Spiegel, schwenkt ein Geiziger seinen Beutel, zieht Gevatter Tod am Sterbeglöckchen und macht ein Türke Musik. Weniger beachtet bleibt da oft der wichtigste Teil der Uhr: die sogenannte Sphärenscheibe, ein astronomisches Wunderwerk aus dem 15. Jh. Auf dem äußeren Ring mit seinen arabischen Ziffern zeigt eine goldene Hand die altböhmische Zeit an. Sie wurde von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang gemessen. Der nächste Kreis mit römischen Ziffern steht für unsere Mitteleuropäische Zeit. Er ist in eine blaue Zone für den Tag und eine braune für die Nacht geteilt. Abgelesen werden kann aber auch die Stellung des Mondes und der Tierkreiszeichen. Die untere Scheibe zeigt volkstümliche Darstellungen der zwölf Monate und verzeichnet alle Tage des Jahres.
   
Leider fängt es wieder stärker an zu regnen und wir müssen uns durch ein Heer aus Regenschirmen kämpfen. Vorbei an zahlreichen Karikaturisten, Musikern, und Händlern, die trotz des schlechten Wetters ihren Geschäften nachgehen, spazieren wir über die 520 m lange, mit barocken Skulpturen geschmückte Karlsbrücke. Anschließend geht es durch die Karlsgasse zurück zum Altstädter Ring. Diesmal sind wir genau richtig, um das Figurenspiel der Astromischen Uhr bewundern zu können. Prag zählt sicherlich zu Recht zu den schönsten Städten Europas, uns stören allerdings die unzähligen Touristenläden und die dadurch schon fast aufdringlich wirkende Kommerzialisierung der Altstadt.
   
Der Tag begrüßt uns mit Wolken und teilweise blauem Himmel, so dass wir beschließen, noch einen weiteren Tag in Prag zu bleiben. Heute nehmen wir die S-Bahn, die uns in das Viertel Hradčany, in die Nähe der Prager Burg bringt. Die Prager Burg ist unbestritten die bedeutendste historische Sehenswürdigkeit des ganzen Landes. Als Sitz von Kaisern und Königen, Kardinälen und Präsidenten bildet sie seit 1.000 Jahren das politische und kulturelle Zentrum der Nation. Prägend für die Silhouette des Gebäudekomplexes ist der von Nicolaus Paacassi im klassizistischen Stil errichtete Flügel, der seinerseits von den Türmen des St.-Veits-Doms überragt wird. Er verleiht der 450 m langen und 150 m breiten Anlage eher den Charakter eines Schlosses als den einer Burg. Wir spazieren über die verschiedenen Burghöfe und sehen uns den St.-Veits-Dom an.
   
Zu Fuß geht es durch den Kleinseite genannten Teil der Stadt hinunter zur Karlsbrücke. Unterwegs stärken wir uns mit einem Trdelník, einem aufgerollten Teig, der als Röhre gebacken und mit Gewürzen oder Nüssen verfeinert wird – sehr lecker.
   
Heute macht, aufgrund des besseren Wetters, der Bummel über die Karlsbrücke viel mehr Spaß. Es allerdings auch mehr los als gestern. Wir sehen den Zeichnern, Karikaturisten und Musikern bei ihrer Arbeit zu und genießen den Ausblick auf die Stadt und die Burganlage.
 

 

Mittlerweile sind wir in Deutschland angekommen und halten uns nach dem Besuch der Sächsischen Schweiz im Gebiet des Spreewalds auf.

Seid alle ganz herzlich gegrüßt!

 

Eure Geli & Gunter